Mit Entschlossenheit zum Triumph: Damit das kleine Naturwunder ungetrübt bleibt
Gartenteiche sind keine „Erfindung“ der (klein-)gärtnerischen Neuzeit. Waren sie früher nur in großen Anlagen zu finden und überwiegend einer privilegierten Schicht vorbehalten, ist ein Gartenteich heute für jedermann realisierbar. Im Laufe der Zeit haben sie sich Modetrends und den Wünschen und Bedürfnissen ihrer (künftigen) Besitzer angepasst. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die beachtet werden sollten, wollen Sie lange Freude an diesem Stück Natur in Ihrem Garten haben.
Es ist nicht damit getan ist, ein Loch zu graben, mit Folie auszukleiden oder ein Teich Becken einzusetzen und zu füllen. Folienteich, Fertigbecken oder der angestaute Naturteich – jeder hat seine Besonderheiten und leider auch manchmal seine Probleme
Problem Nummer 1 - Die Planung
Oft beginnt das Problem schon bei der Teichplanung. Nicht immer passen Wünsche und örtliche Gegebenheiten zusammen. Was nützt das schönste Wasserbecken an der Terrasse oder am Sitzplatz, wenn direkt nebenan ein großer Laubbaum im Herbst den Gartenteich in eine unansehnliche Pfütze verwandelt oder zu viel Sonne sich die Algen ungehindert vermehren lässt?
Wer einen neuen Garten Teich anlegen möchte, sollte sich die Zeit nehmen, den künftigen Standort im Garten über mehrere Monate zu beobachten und zu prüfen. Auch die Abfluss- bzw. Ablassmöglichkeiten des Teichbeckens und die Frischwasserzufuhr sollten bedacht werden; ebenso ein Stromanschluss, sollte ein Teichfilter mit Teichpumpe zum Einsatz kommen.
Problem Nummer 2 - Uferbepflanzung
Geheimnisvoll raschelndes Schilf oder eine Weide sind die „Klassiker“ der Uferbepflanzung. Leider haben viele Pflanzen und besonders Schilfarten die Angewohnheit, Ausläufer zu bilden, die gerade bei Folienteichen schnell die Folie durchbohren können und dafür sorgen, dass das Becken Wasser verliert. Ebenso kann der Wurzeldruck von Bäumen den Teich beschädigen. Wer nicht auf Schilf verzichten möchte, sollte beim Kauf darauf achten, dass es keine Ausläufer bildet oder von Anfang an eine Wurzelsperre einbauen
Problem Nummer 3 - Zu viele Pflanzen
Um das biologische Gleichgewicht herzustellen, sind Pflanzen im Teich wichtig. Sie entziehen ihm Nährstoffe und verhindern eine starke Algenbildung. Leider neigen diese Pflanzen oft zum Wuchern. Um zu verhindern, dass dadurch das Biotop früher oder später verlandet, muss im Spätherbst „aufgeräumt“ werden. Zu stark wuchernde Pflanzen Sollten Sie zurückschneiden oder entfernt. Schon bei der Planung sollte deshalb auf Wuchsverhalten und Ausbreitungsdrang geachtet werden.
Problem Nummer 4 - Zu viele Teichbewohner
Sind Fische im Teich, kann es passieren, dass sich die Tiere unkontrolliert vermehren. Aus einem Paar werden schnell ein Dutzend und mehr. Es ist zu empfehlen, von Anfang an auf Teichgröße und Fischzahl abgestimmte Technik (Skimmer und Filteranlagen) einzuplanen. Außerdem ist der pH-Wert des Wassers regelmäßig zu kontrollieren und möglichst stabil zu halten.
Problem Nummer 5 - Herbstlaub
Während ein herabgefallenes Blatt im Sommer die Wasserqualität nicht beeinflusst, kann Herbstlaub den pH-Wert und damit das biologische Gleichgewicht empfindlich stören. Das auf den Grund sinkende Laub zersetzt sich, gibt Nährstoffe frei, und kann ausgesprochen schlecht von der Teichpumpe und Teichfilter entfernt werden. Das wiederum zu einem fast explosionsartigen Wachstum der Algen führen.
Die Folge ist im nächsten Frühjahr zu sehen, wenn mit steigenden Temperaturen statt klare Teiche eine trübe Brühe und ein verschlammter Teichboden das Gartenjahr eröffnen. Wenn es möglich ist, sollte das herabgefallene Laub täglich mit einem Kescher abgefischt werden, bevor es sich vollgesaugt hat und zu Boden sinkt. Noch einfacher ist es, die Wasseroberfläche ab spätestens August bis zum Ende des Laubfalls mit einem feinmaschigen, lichtdurchlässigen Laubnetz zu bedecken.
Problem Nummer 6 - Algen
Obwohl Algen wichtig für das biologisches Gleichgewicht sind, kann es schnell passieren, dass sie sich unkontrolliert vermehren. Doch Algen sind nicht gleich Algen. Fadenalgen schwimmen oft als Teppich an der Wasseroberfläche, während Schwebealgen, wie der Name schon sagt, durch das Wasser schweben und für eine Grünfärbung sorgen. Zunächst ist es wichtig, den Algen die Lebensgrundlagen zu entziehen. Da sie Licht benötigen, gilt es, die Wasseroberfläche zu beschatten. Gut geeignet dafür sind Wasserpflanzen mit großen Blättern wie Seerose, Lotos oder Seekanne. Auch ein kleiner Springbrunnen im Teichbecken stört mit seinen Wasserbewegungen das Wachstum der Algen. Schwebealgen, die häufig im Frühjahr für die Trübung sorgen, lassen sich gut mit Wasserflöhen aus dem Aquaristik-Fachhandel in den Griff bekommen. Die kleinen Tiere fressen die Algen und sorgen so für Klarheit. Fadenalgen können leicht mit einem Kescher entfernt werden, bevor sie absterben, auf den Teichgrund sinken und so durch die Zersetzung dem Gartenteich Sauerstoff entziehen, was zum Absterben der Fische und Pflanzen führen kann.
Problem Nummer 7 - Schlamm
Ganz gleich, wie gepflegt ein Gartenteich oder ein Teichbecken ist, es wird sich nicht vermeiden lassen, dass sich im Laufe der Zeit Schlamm auf dem Grund absetzt. Wird diese Schicht zu dick, kann sie zum Problem werden. Teichschlamm ist reich an Nährstoffen. Wird er durch Fische oder Frösche aufgewirbelt, verteilen sich diese Nährstoffe im Wasser, was wiederum zu verstärkter Bildung von Algen führt, die das Wasser zum „Kippen“ bringen können. Es ist wichtig, den Schlamm spätestens im Herbst durch eine Teichreinigung zu entfernen, bevor er in die Winterruhe geht. Mit einem Teichschlammsauger, den man übrigens auch in Baumärkten und Gartencentern mieten kann, wird der Boden schnell und kraftsparend gereinigt. Alternativ kann der Schlamm von Hand mit einem äußerst feinmaschigen Kescher abgeschöpft werden. Allerdings ist für diese Methode viel Fingerspitzengefühl erforderlich. Kleinere Gartenteiche können alle zwei bis drei Jahre komplett entleert und mit einem Teich Sauger gereinigt werden. Um das biologische Gleichgewicht wiederherzustellen, sollte von dem abgelassenen Wasser ein Teil zurückbehalten und mit dem Frischwasser vermischt werden. Teichschlamm der nicht faul riecht muss übrigens nicht entsorgt werden, sondern kann auf den Kompost oder direkt zum Düngen verwendet werden.
Problem Nummer 8 - Der Teich im Winter
So wie Pflanzen, geht auch der Teich in die Winterruhe. Doch wohin mit den Fischen? Hat der Teich eine Tiefe von mindestens 80 Zentimetern, ist es kein Problem, die Tiere im Wasser zu lassen. Fische fallen in eine Art Winterstarre und überstehen so die kalte Jahreszeit. Wichtig ist, die Fische ab einer Temperatur von unter 10 Grad Celsius nicht mehr zu füttern. Für die Sauerstoffzufuhr werden Schilf, Gras oder Binsen auf etwa 20 Zentimeter zurückgeschnitten. Die Halme sorgen dafür, dass er belüftet wird. Mit einem Eisfreihalter aus Styropor kann der Teich eisfrei gehalten werden. Sollte eine längere Frostperiode drohen, kann ein Teichheizer eingesetzt werden. Auf keinen Fall darf die Eisdecke zerschlagen werden. Durch die dadurch entstehende Druckwelle kann die Luftblase der Fische platzen, was zum Tod der Tiere führt.
Kleine Kinder und Teiche
Wasser wirkt auf Kinder immer faszinierend und verlockt zum Spielen. Erst recht wenn viele schöne bunte Koi Arten ( Varietäten) in ihm schwimmen. Leider kommt es an und in Gartenteichen immer wieder zu Unfällen, die hätten verhindert werden können.
Wenn die Kinder noch klein sind, ist zu überlegen, ob der Einbau/Neubau eines Teichbeckens zu diesem Zeitpunkt wirklich gut gewählt ist oder ob einfach gewartet werden sollte, bis der Nachwuchs größer ist.
Bereits bestehende Teiche können mit einer Baustahlmatte (Baubedarf oder Baumarkt) abdeckt werden. Das Gitter verhindert das Hineinfallen des Kindes/der Kinder und kann mit Seerosen oder anderen großblättrigen Pflanzen geschickt kaschiert werden.
Fazit
Ein Gartenteich ist heute für viele Gartenbesitzer etwas Alltägliches. Gleichzeitig wird er immer etwas Besonderes sein: individuell, unverwechselbar, einmalig. Wer bei der Teichpflege immer „hinten dran“ ist, wird keine oder kaum Probleme haben.
Die erforderlichen Maßnahmen sind zeitlich überschaubar. Und was ist schon eine Stunde Pflegearbeit gegen ein kleines Naturwunder im eigenen Garten?